Zinssorgen, Handelsspannungen und Rekordstände (2.–6. Juni 2025)
Der S&P 500 erreichte mit 6.000 Punkten erstmals seit Februar wieder diese Marke. Angefeuert wurde er durch positive US-Arbeitsmarktdaten und solide Gewinnsaison-Daten. Der Dow Jones notierte teils nahe seines Allzeithochs und legte am Freitag um etwa 1,1 % zu. Der Nasdaq und der S&P 500 stiegen diese Woche um 0,4–0,7 %, trotz zwischenzeitlicher Abwärtsimpulse.
Inflations- und Zinsausblick
Die US-Arbeitsdaten vom Freitag, dem 6. Juni, überraschten positiv, wodurch sich der Druck zur Kursberuhigung der Märkte verringerte.
Die Federal Reserve ist zunehmend von fiskalpolitischen Belastungen (z. B. durch Zölle oder steigende Defizite) beeinflusst. Reden von Fed-Offiziellen deuten jedoch weiterhin auf eine vorsichtige Haltung hin.
US-Dollar und Rohstoffmärkte
Der US-Dollar fiel auf ein Sechs-Wochen-Tief, belastet durch Handelskonflikte und fiskalische Unsicherheiten.
Gold und Öl legten zu. Gold profitierte als sicherer Hafen, während Öl um ca. 3 % stieg – dank der Produktionsstabilität von OPEC+.
Handelsstreit & Politik
Die US-Zölle auf Stahl und Aluminium verdoppelten sich (auf 50 %), was die Handelsspannungen mit China befeuerte. Peking reagierte prompt.
Dennoch startete die Woche schwach, fand aber später Unterstützung – auch durch ein mögliches Spitzengespräch zwischen Trump und Xi.
Regionale Aktienmärkte
- Indien: Der Sensex büßte rund 700 Punkte ein und der Nifty fiel unter 24.600, was stark von globalen Handelssorgen beeinflusst wurde.
- Asien-Pazifik-Region: Der MSCI-Asia-Pacific-Index verlor 0,8 %, Hongkong fiel 2,5 %, Japan 1,3 %.
- Europa: Der DAX erholte sich zum Wochenende, während sich in Deutschland und Großbritannien leichte Stützungen abzeichneten.
Unternehmen & Branchen
Technologie bleibt robust: US-Tech-Giganten mit hohen Barmitteln stabilisieren den Markt. Tesla erholte sich nach dem Kursrutsch im Zuge der starken Arbeitsmarktdaten.
Cboe Global Markets (CBOE) erhielt von Analysten im Durchschnitt die Einstufung „Reduce“ oder „Hold“ mit einem Kursziel von rund 219–245 $.
Dividenden-Updates: Mehrere US- und EU-Firmen zahlten Anfang Juni, darunter Polaris, Principal Financial Group und Realty Income.
Ausblick und Schlüsselindikatoren
Der US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag, dem 6. Juni, war ein zentraler Stimmungsimpuls für die Märkte.
Die Beschäftigungszahlen übertrafen die Erwartungen deutlich und sorgten kurzfristig für Erleichterung. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen stieg auf über 310.000 und sendet damit ein starkes Signal für eine robuste Wirtschaft. Gleichzeitig blieben die Löhne stabil, was den Inflationsdruck etwas dämpft. Diese Kombination stärkt das Vertrauen in eine sanfte Landung der US-Wirtschaft („Soft Landing“) und sorgte zum Wochenausklang für Kursgewinne, insbesondere bei zyklischen Aktien und Finanzwerten.
Der Blick auf die kommende Woche ist dennoch von Vorsicht geprägt.
Anleger warten gespannt auf die Veröffentlichung der US-Verbraucherpreisindizes (CPI und Core CPI), die für die weitere Kursbestimmung der Federal Reserve von entscheidender Bedeutung sein werden.
Fed-Vertreter wie Christopher Waller und John Williams kündigten bereits an, dass sie vor einer ersten Zinssenkung eine nachhaltige Verbesserung der Preisdynamik sehen wollen.
Auch europäische Marktteilnehmer richten ihre Aufmerksamkeit auf die EZB-Sitzung, die in der darauffolgenden Woche stattfindet. Erste Signale einer möglichen Zinssenkung im Euroraum könnten die Märkte in Bewegung bringen.
Geopolitische Risiken und fiskalpolitische Spannungen bleiben jedoch ein Unsicherheitsfaktor.
Die Verschärfung der Zollpolitik unter Präsident Trump, insbesondere gegenüber China, sorgt weiterhin für Unsicherheit. Zwar wurde ein Gipfeltreffen zwischen der US-amerikanischen und der chinesischen Regierung ins Gespräch gebracht, doch bisher fehlt eine konkrete Roadmap für Entspannung.
Neue US-Zölle auf Stahl, Aluminium und Solartechnik sind vergangene Woche in Kraft getreten, China hat mit Gegenmaßnahmen gedroht. Analysten warnen vor negativen Folgen für Lieferketten und Unternehmensmargen, insbesondere im Technologiesektor.
Die Märkte haben in der letzten Woche Stärke gezeigt, doch die kommenden Tage könnten erneut von starker Volatilität geprägt sein. Die Kombination aus Inflationsdaten, Notenbankaussagen und geopolitischen Entwicklungen wird darüber entscheiden, ob die Juni-Rallye weitergeht – oder von neuen Unsicherheiten gebremst wird.