Leerverkaufen

Leerverkaufen, auch als Short Selling bekannt, bezieht sich auf den Verkauf eines Vermögenswerts, den der Verkäufer zum Zeitpunkt des Verkaufs nicht besitzt. Beim Leerverkauf spekuliert der Verkäufer darauf, dass der Kurs des Vermögenswerts in Zukunft sinken wird, um ihn später zu einem niedrigeren Preis zurückzukaufen und Gewinn zu erzielen.

Der Prozess des Leerverkaufs beinhaltet in der Regel die folgenden Schritte:

  1. Der Investor leiht sich den Vermögenswert von einem Broker oder einer anderen Gegenpartei, um ihn zu verkaufen. Dieser Vermögenswert kann beispielsweise eine Aktie, ein Index oder eine Währung sein.
  2. Der Investor verkauft den geliehenen Vermögenswert auf dem Markt und erhält den Verkaufserlös.
  3. Zu einem späteren Zeitpunkt kauft der Investor den Vermögenswert wieder zurück, idealerweise zu einem niedrigeren Preis.
  4. Der Investor gibt den zurückgekauften Vermögenswert an den Broker oder die Gegenpartei zurück und zahlt eine Leihgebühr für die Nutzung des Vermögenswerts.

Der Gewinn beim Leerverkauf entsteht, wenn der Preis des Vermögenswerts nach dem Verkauf fällt. Je größer der Preisverfall ist, desto höher ist der potenzielle Gewinn. Allerdings besteht beim Leerverkauf ein unbegrenztes Verlustrisiko, da der Preis des Vermögenswerts theoretisch unbegrenzt steigen kann.

Leerverkäufe sind in vielen Finanzmärkten möglich, jedoch unterliegen sie in einigen Ländern und Märkten bestimmten Beschränkungen und Vorschriften, um möglichen Missbrauch oder Marktmanipulationen vorzubeugen. Es ist wichtig, dass Anleger die Risiken und Besonderheiten des Leerverkaufs verstehen, bevor sie diese Strategie anwenden.