Replikationsmethode

Die Replikationsmethode bezieht sich auf den Prozess, wie ein ETF versucht, die Wertentwicklung seines zugrunde liegenden Index nachzubilden. Es gibt zwei Hauptarten der Replikation:

  • Physische Replikation: Bei der physischen Replikation versucht der ETF, die tatsächlichen Wertpapiere oder Vermögenswerte, die im Index enthalten sind, in seinem Portfolio zu halten. Dies bedeutet, dass der ETF die Aktien, Anleihen oder andere Vermögenswerte des Index tatsächlich kauft und hält. Je nach Art des Index kann dies eine vollständige Replikation (d.h. alle im Index enthaltenen Wertpapiere werden gehalten) oder eine optimierte Replikation (d.h. eine repräsentative Stichprobe des Index wird gehalten) sein.
  • Synthetische Replikation: Bei der synthetischen Replikation hält der ETF nicht alle Wertpapiere des Index physisch, sondern verwendet Derivate, wie z.B. Swaps, um die Wertentwicklung des Index nachzubilden. Der ETF schließt eine Vereinbarung mit einem Vertragspartner (normalerweise eine Bank), um die Wertentwicklung des Index durch einen Tausch von Erträgen oder anderen Zahlungen zu replizieren. Der ETF hält in der Regel ein Portfolio von liquiden Vermögenswerten, das als Sicherheit dient.

Die Wahl der Replikationsmethode kann Auswirkungen auf die Kosten, die Risiken und die Tracking-Genauigkeit des ETFs haben. Physisch replizierende ETFs haben in der Regel höhere Transaktionskosten und laufende Verwaltungsgebühren, da sie tatsächlich die Wertpapiere kaufen und verkaufen müssen. Synthetisch replizierende ETFs können hingegen potenziell niedrigere Kosten haben, bergen jedoch auch zusätzliche Gegenparteirisiken durch die Abhängigkeit von Vertragspartnern.

Es ist wichtig zu beachten, dass die meisten ETFs in Europa physisch replizierend sind, da die Europäische Union strenge Vorschriften für synthetische ETFs eingeführt hat, um Anlegerschutz und Transparenz zu gewährleisten. Dennoch sollten Anleger die Replikationsmethode jedes ETFs überprüfen und verstehen, um die damit verbundenen Risiken und Kosten besser einschätzen zu können.