Handel, Rekorde und Zinswende

Handel, Rekorde und Zinswende – KW 31 2025

Finanzwoche 28. Juli – 1. August 2025

Die Woche startete mit Euphorie – dank eines neuen Handelsdeals zwischen den USA und der EU, der Anleger optimistisch stimmte und in Rekorden für die US-Indizes mündete. Doch die Freude wurde schnell gedämpft: US-Arbeitsmarktdaten fielen schwächer aus, Tech-Aktien enttäuschten, und die Fed-Entscheidung sorgte für Spannung.

US-EU Trade Deal & Rekorde am Markt

Am Wochenbeginn erreichte der S&P 500 seinen sechsten Tagesrekord in Folge, die Nasdaq verzeichnete ebenfalls neue Höchststände, während der Dow etwas schwächer schloss.

Die Euphorie wurde durch ein Abkommen genährt, das US-Zölle auf EU-Importe auf 15 % festlegt und somit eine drohende Handelskrise abwendet.

Der europäische Markt reagierte verhalten. Einige Stimmen kritisierten den Deal als unausgewogen und zugunsten der USA einseitig.

Technologie & KI bleiben Zugpferd – mit Warnsignalen

Die Rally wurde von Tech- und KI-Titeln getragen. Tesla gewann nach einem 16,5 Mrd. USD schweren Chip-Deal mit Samsung stark hinzu. AMD und Super Micro profitierten von der Investmentstimmung im Bereich KI.

Gleichzeitig warnen Experten vor einer Überhitzung: Meme- und stark geshortete Werte sowie Micro-Caps erleben Short Squeezes. Investoren werden zur Qualität statt zur kurzfristigen Spekulation gemahnt.

Arbeitsmarktdaten und Fed – Wendepunkt am Zinsmarkt?

Der US-Arbeitsmarkt enttäuschte: Im Juli entstanden lediglich 73.000 neue Stellen. Zudem wurden die Zahlen für die Monate Mai und Juni um 258.000 Stellen nach unten revidiert. Die Arbeitslosenrate stieg auf 4,2 %.

Dies nährt Spekulationen, dass die Federal Reserve im September erstmals Zinssenkungen erwägen könnte.

Die US-Dollar-Indizes schwächten sich ab, da Trader mit weiteren Zinssenkungen rechneten.

Gewinne mischen sich mit Rücksetzern.

Die Börsen standen unter Druck, als der S&P 500 und der Nasdaq nach Erreichen von Rekordhochs etwas nachgaben. Gründe hierfür waren enttäuschende Quartalszahlen von UnitedHealth und Whirlpool sowie der schwache Ausblick von UPS.

Amazon rutschte nach schwächerer Cloud-Performance ab und nährte damit die Bedenken hinsichtlich des Tech-Ausblicks.

Globale Reaktionen und Vermögensverkehr

Anleger begannen, die Attraktivität der US-Märkte langfristig zu hinterfragen. Rund 50 % der institutionellen Investoren reduzierten ihre US-Exposures zugunsten von Europa, China und den Emerging Markets.

Das Währungsumfeld verstärkte diese Dynamik: Der Euro stabilisierte sich leicht, nachdem er durch den Handelsdeal gestärkt worden war.

Zinsentscheid, Big-Tech-Berichte und US-Jobs

Die kommende Woche bleibt entscheidend:

Die Fed-Entscheidung am Mittwoch, verbunden mit neuen Projektionen zu Inflation und Zinsen, wird für Klarheit sorgen.

Zudem stehen Quartalsberichte von Apple, Microsoft, Meta, Amazon und Co. an. Auch neue Arbeits- und Inflationsdaten können die Märkte nachhaltig bewegen.

Nach oben scrollen