Globale Märkte

Handelsgewitter und Tech-Höhen – KW 29 2025

Entwicklungen vom 14. bis 18. Juli 2025

In der Woche vom 14. bis 18. Juli 2025 präsentierten sich die Finanzmärkte uneinheitlich: Während Technologiewerte neue Rekorde aufstellten, sorgten politische Spannungen und anhaltende Zollrisiken für Unsicherheit. Die Anleger blickten einerseits euphorisch auf starke Unternehmenszahlen, andererseits aber auch vorsichtig auf mögliche Belastungen durch neue Handelsbarrieren.

USA: Rekorde mit Beigeschmack

Der US-Technologiesektor setzte seinen Höhenflug fort: Der Nasdaq-Index erreichte fünf Tage in Folge neue Allzeithochs, während auch der S&P 500 am Freitag auf Rekordniveau schloss. Der Dow Jones hingegen bewegte sich leicht rückläufig und gab um rund 0,3 % nach – ein Hinweis darauf, dass Investoren außerhalb der Tech-Elite vorsichtiger agieren.

Die Stärke des Marktes wurde durch robuste Konjunkturdaten gestützt. Die Einzelhandelsumsätze und die Arbeitsmarktzahlen fielen besser aus als erwartet. Gleichzeitig sorgt die Diskussion über neue Importzölle von 15–20 % durch die USA gegenüber der EU, Mexiko und Brasilien für wachsende Nervosität. Die Märkte reagierten zurückhaltend – eine Eskalation könnte jedoch neue Risiken schaffen.

Internationale Aktien holen auf

Während US-Aktien im Rampenlicht standen, verzeichneten auch internationale Märkte eine starke Performance. Besonders auffällig sind ETFs aus Griechenland und Polen, die seit Jahresbeginn um über 55 % zugelegt haben – deutlich stärker als der S&P 500 mit rund 7 %. Investoren reagieren damit auf niedrigere Bewertungen, eine moderate Inflation sowie währungsbedingte Chancen.

Auch Großbritannien und Japan entwickelten sich positiv. In London wirkte sich die politische Stabilisierung nach der Wahl positiv aus, während Japan von steigenden Exporten profitierte.

Unternehmensschau: Tech, Banken und Fusionen

  • Nvidia stand im Mittelpunkt des Interesses: Nachdem der Konzern die Genehmigung erhalten hatte, bestimmte KI-Chips wieder nach China zu verkaufen, stieg die Aktie um rund 4 %. 
  • Auch die Citigroup überraschte positiv – die Bank legte nach soliden Quartalszahlen um fast 4 % zu. Dagegen punktete Lucid Motors mit einem Innovationscoup: Die Aktie sprang um über 35 %, nachdem das Unternehmen eine neue Partnerschaft für autonome Robotaxis angekündigt hatte. 
  • Für Aufsehen sorgten auch Fusionen im Transportsektor: Gerüchte über eine mögliche Übernahme von Norfolk Southern durch Union Pacific ließen die Norfolk-Aktie um 2,5 % steigen. 

Makrodaten: solide Basis, aber politisches Risiko

Die makroökonomische Lage in den USA bleibt robust

Im Juni entstanden 147.000 neue Stellen und die Arbeitslosenquote blieb mit 4,1 % stabil. Der ISM-Dienstleistungsindex lag mit 50,8 % knapp im expansiven Bereich. Für das zweite Quartal wird ein Ergebniswachstum im S&P 500 von 5 % erwartet, was einer leichten Verlangsamung gegenüber dem Vorquartal (7,8 %) entspricht.

Die Diskussion um die Zukunft von Jerome Powell als Fed-Vorsitzender sorgte zudem für Verunsicherung. 

Trumps jüngste Kritik an der US-Notenbank, kombiniert mit Gerüchten über einen Führungswechsel, wurde von Anlegern genau beobachtet.

Rohstoffe & Währungen

Während der US-Dollar sich leicht schwächte, stieg der Goldpreis auf über 3.200 USD. Offensichtlich suchten Investoren erneut Sicherheit in Edelmetallen, was auf latente Unsicherheit hindeutet. Auch Öl verteuerte sich leicht, gestützt von der konjunkturell bedingten Nachfrage. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank auf 4,42 %.

Die Woche war geprägt von starken Zahlen aus dem Technologiesektor, einer stabilen Makrolage sowie der Hoffnung auf fortgesetztes Gewinnwachstum. Gleichzeitig werfen jedoch Trumps Zollpläne, geopolitische Spannungen sowie Unsicherheiten in der US-Notenbankpolitik ihre Schatten voraus. Die Märkte bleiben optimistisch, aber vorsichtig.

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