Iran-Israel Krieg

Zwischen Kriegsschatten und Kursgewinnen – KW 25 2025

Börsen im Ausnahmezustand – Handelszeiten & Markttrends vom 16.–20. Juni 2025

In der Woche vom 16. bis 20. Juni 2025 bestimmten geopolitische Spannungen im Nahen Osten, insbesondere der Israel-Iran-Konflikt, sowie die divergierende Geldpolitik der Zentralbanken das Marktgeschehen. Die Folge waren volatile Aktienindizes, explosionsartige Schwankungen bei Rohstoffen wie Öl sowie Gegenbewegungen bei defensiven Anlagen. Anleger verhielten sich klar risikoavers, obwohl einzelne Marktsegmente weiterhin stabil blieben.

Aktienmärkte

Die Aktienindizes in Europa und den USA zeigten sich im Wochenverlauf nervös, konnten aber teilweise Gewinne verzeichnen.

  • Der FTSE 100 erreichte am Montag mit 8.875 Punkten fast ein Rekordhoch – eine europäische Rallye, die von Entspannungssignalen im Iran-Israel-Konflikt getragen wurde.
  • In den USA gaben der Nasdaq und der S&P 500 zum Wochenabschluss leicht nach (Nasdaq: -0,5 %, S&P 500: -0,2 %), während der Dow Jones trotz Unsicherheiten moderat stieg (+0,08 %).
  • US-Futures signalisierten zu Wochenbeginn (16. Juni) Aufschläge von etwa 0,5 % bei den wichtigsten Indizes.
  • Oracle verlor am Freitag 2,7 % und notierte bei 205,17 USD – unter dem 52-Wochen-Hoch.
  • Ausgewählte Tech-Werte zeigten sich volatil, darunter Nvidia und AMD. AMD profitierte insbesondere nach der Entwarnung im Nahostkonflikt. Der Nasdaq gewann am Montag 1,5 %.

Rohstoffe & Währungen

  • Öl: Scharfe Schwankungen übers Wochenende – am Montag fiel der Preis beispielsweise auf 71,79 USD/Barrel, am Ende der Woche lag Brent bei rund 77 USD, nachdem es einen Abschwung gab, der durch die Hoffnung auf Entspannung und Trumps Zurückhaltung ausgelöst wurde.
  • Gold und Kronen/Fiskalwährungen: Die Nachfrage nach sicheren Anlagen blieb hoch, Gold blieb stabil und der Schweizer Franken profitierte von der Zinssenkung der SNB um 25 Basispunkte auf 0 %, die aufgrund der geringen Inflation erfolgte.
  • US-Dollar: Er erhielt Unterstützung durch geopolitische Unsicherheit. Der Bitcoin erreichte etwa 107.000 USD.

Zentralbanken und Geldpolitik

  • Die Federal Reserve hat die Beibehaltung ihres restriktiven Kurses signalisiert, aber auch eine mögliche Zinssenkung später im Jahr eingeräumt.
  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) senkte den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0 %, gestützt durch rückläufige Inflation und externe Risiken.
  • Die Norges Bank senkte den Leitzins ebenfalls um 25 Basispunkte auf 4,25 %, was eine vorsichtige Lockerung signalisiert.
  • Zur Überraschung vieler hob die Banco Central do Brasil die Zinsen auf das Niveau von 2006 an – ein Beweis für divergentierende globale geldpolitische Pfade.

Geopolitik und externe Einflüsse

Israel-Iran-Konflikt

Bombardierungen und Gegenschläge ließen die Ölpreise steigen – laut Reuters sprang der Ölpreis in der Woche nach den Angriffen um bis zu 11 %.

Trump kündigte an, in den kommenden zwei Wochen über mögliche US-Militäreinsätze zu entscheiden. Eine diplomatische Lösung in Genf wurde angestrebt. Die zwischenzeitliche politische Entspannung machte die Marktverluste teilweise rückgängig.

Handelspolitik

Die Verhandlungen zwischen den USA und Kanada liefen weiter. Kanada drohte mit Gegenmaßnahmen, sollte es zu keinem Deal kommen, insbesondere was die Stahl- und Aluminiumzölle betrifft.

Beschränkungen der Fernreisetarife zwischen UK und US wurden diskutiert; die Handelsspannungen bleiben präsent.

Die Marktvolatilität bleibt hoch. Anleger sollten insbesondere in defensiven Sektoren (Versorger, Gesundheitswesen, Basiskonsum) defensive Strategien entwickeln und bedacht investieren statt der Rally zu folgen.

Wichtige Einflussfaktoren in der kommenden Woche:

  1. US-Entscheid zur Iran-Intervention,
  2. Zusammentreffen des G7-Gipfels,
  3. Zinsentscheidungen im Euroraum,
  4. Ölmarkt-Dynamik.

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