Märkte, Unternehmen und Impulse vom 28. April bis 2. Mai 2025
Nach den massiven Verwerfungen der vergangenen Wochen haben sich die globalen Finanzmärkte leicht beruhigt – getrieben von starken Quartalszahlen, stabilen Arbeitsmarktdaten und der Hoffnung auf eine politische Entspannung im Handelsstreit. Doch die Erholung bleibt zerbrechlich.
USA: Solide Arbeitsmarktdaten und vorsichtiger Optimismus
Am Freitag veröffentlichte das US-Arbeitsministerium die Daten für April:
- Die Arbeitslosenquote verharrte bei 3,8%.
- Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft stieg um 260.000 Stellen.
- Die Lohnentwicklung blieb mit +0,3% gegenüber dem Vormonat moderat.
Diese Zahlen deuten auf eine robuste Binnenkonjunktur hin, trotz steigender Unsicherheiten durch den anhaltenden Handelskonflikt mit China. Der Dow Jones schloss die Woche bei 41.317 Punkten, was einem Wochengewinn von +2,7% entspricht. Der S&P 500 stieg um 2,3 %, der Nasdaq um 1,9 %.
Deutschland und Europa: Stabilisierung trotz Zins- und Zollrisiken
Der DAX startete volatil in die Woche, kletterte aber bis Donnerstag über die Marke von 23.000 Punkten und schloss bei 23.276 Punkten. Gründe hierfür waren
- Starke Unternehmensberichte (u.a. Deutsche Bank),
- die Beruhigung an den US-Börsen
- sowie ein stabiler Euro bei 1,08 USD.
Am Freitag meldete Eurostat eine Jahresinflation in der Eurozone von 2,4% – ein leichter Anstieg, der die Zinspolitik der EZB in den kommenden Wochen weiter unter Druck setzen könnte.
Unternehmen: Berichtssaison mit positiven Überraschungen
Mehrere Großkonzerne haben in dieser Woche ihre Ergebnisse für das erste Quartal 2025 vorgelegt:
- Deutsche Bank: höchster Quartalsgewinn seit 14 Jahren, getrieben durch Investmentbanking und Zinsüberschuss.
- BASF: solides Ergebnis trotz schwieriger Rahmenbedingungen – getragen vom Nordamerika-Geschäft.
- Shell: profitierte von hohen Öl- und Gaspreisen, kündigte weiteres Aktienrückkaufprogramm an.
Diese Ergebnisse haben den Markt gestützt und dazu beigetragen, das angeschlagene Vertrauen der Anleger teilweise wiederherzustellen.
Rohstoffe & Währungen: Gold als Fluchtwährung
Der Goldpreis durchbrach am Mittwoch erstmals die Marke von 3.500 US-Dollar pro Feinunze. Auslöser waren die anhaltenden Sorgen über geopolitische Spannungen und die rasante Abwertung des Dollars.
Der US-Dollar-Index verlor im Wochenverlauf weitere 0,7 Prozent und notiert nun fast 11 Prozent unter seinem Jahresanfangsniveau. Dies nährt Spekulationen über eine fortschreitende Entdollarisierung des internationalen Handels.
Risiken und Ausblick
Trotz positiveTrotz positiver Signale bleibt der Ausblick weiterhin durchwachsen:r Signale bleibt der Ausblick gedämpft:
- Der Handelskonflikt zwischen den USA und China spitzt sich zu: Neue US-Zölle sind in Kraft getreten, Peking erwägt Gegenmaßnahmen.
- Der Zinsentscheid der EZB im Mai wird mit Spannung erwartet.
- Die Volatilität bleibt hoch – insbesondere bei Technologie- und Schwellenländeraktien.
Die Märkte scheinen sich von den größten Schocks erholt zu haben, aber der Boden ist brüchig. Die Anleger agieren zunehmend selektiv und defensiv und konzentrieren sich auf Qualität, Substanz und Widerstandsfähigkeit in unsicheren Zeiten.