Zwischen Boom und Bremse – Woche vom 30. Juni bis 4. Juli 2025 – Was Märkte wirklich bewegt hat.
Die erste Juliwoche 2025 begann mit Rekorden an den Aktienmärkten – doch hinter dem Aufschwung lauerten Unsicherheiten. Zinserwartungen verschieben sich, der Dollar fällt, die Ölpreise brechen ein und eine mögliche KI-Blase wirft Fragen auf.
Aktienmärkte trotzen geopolitischer Unsicherheit
Trotz anhaltender geopolitischer Spannungen sind die Märkte stark in die Woche gestartet. Der S&P 500 und der Nasdaq erreichten am Montag, dem 30.06., neue Allzeithochs.
- Nasdaq-Performance im Juni: +6,6 %
- S&P 500: +5 %
- Dow Jones: +4,3 %
Besonders Tech-Werte und wachstumsorientierte Titel profitierten. Anleger zeigten sich optimistisch – auch dank abnehmender Spannungen im Nahen Osten, die für kurzfristige Entlastung sorgten.
Der US-Arbeitsmarkt bringt die Fed unter Zugzwang
Am Mittwoch, dem 03.07., veröffentlichte das US-Arbeitsministerium überraschend starke Arbeitsmarktdaten.
- Es wurden 147.000 neue Stellen im Juni geschaffen (Prognose: ca. 110.000).
- Die Arbeitslosenquote sank leicht auf 4,1 %.
Diese Zahlen sorgen für neue Dynamik in der Zinsdebatte.
Die US-Notenbank Fed dürfte Zinssenkungen weiter hinauszögern. Laut dem FedWatch-Tool liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Juli nur noch bei rund 25 %.
Der US-Dollar verliert an Stärke.
Während die Aktienmärkte florieren, verliert der US-Dollar deutlich an Wert. Der Dollar-Index ist im ersten Halbjahr um über 11 % gefallen – der größte Rückgang seit Jahrzehnten.
Analysten diskutieren nun eine mögliche „Ent-Dollarisierung“ verstärkt, da Trumps Handelspolitik und globale Unsicherheiten das Vertrauen in den Dollar untergraben.
Ölpreise brechen ein – OPEC+ lockert Kürzungen
Erleichterung gab es an den Rohstoffmärkten:
Die Lage in der Straße von Hormus hat sich entspannt und die OPEC+ kündigte an, ihre Produktion im August um 548.000 Barrel pro Tag zu erhöhen.
→ Der Ölpreis (Brent) fiel daraufhin auf unter 68 USD pro Barrel – ein Rückgang von rund 13 % im Wochenverlauf.
IPOs und M&A: Renaissance mit Fragezeichen
Während die Zahl der Übernahmen (M&A) im zweiten Quartal auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren sank, blieb der Transaktionswert hoch – vor allem dank Megadeals.
Gleichzeitig erleben Börsengänge (IPOs) ein Revival.
- Im ersten Halbjahr gingen 174 Unternehmen an die Börse.
- Über 31 Mrd. USD wurden eingesammelt.
- Bekannte Namen: Venture Global, CoreWeave, Circle Internet Group.
Doch die Euphorie wird nicht von allen geteilt.
So warnt der Vermögensverwalter Bernstein vor einer möglichen KI-Blase und empfiehlt konservative Strategien, beispielsweise Dividendenwerte im Versorgungssektor.
Die Märkte feiern neue Rekorde – doch unter der Oberfläche brodelt es:
- Starke Konjunkturdaten verschieben Zinssenkungen weiter nach hinten
- Der schwache US-Dollar wirft neue Fragen zur Weltreservewährung auf
- Rohstoffpreise beruhigen sich, aber bleiben politisch sensibel
- Der IPO- und M&A-Markt zeigt Licht und Schatten
Für Anleger bleibt 2025 eine anspruchsvolle Weggabelung: Risikobereitschaft zahlt sich aus – aber nur mit Weitblick und Diversifikation.