Unruhe in Märkte

Zwischen Risikoappetit und Zinsfantasie -KW 26 2025

Was die Märkte bewegt hat, Wochenrückblick 23.–27. Juni 2025

Die Woche endete stark: Der S&P 500 und der Nasdaq erreichten neue Allzeithochs, angetrieben von der positiven Stimmung rund um die Handelsfortschritte und die sinkenden Rohstoffpreise. Der Dow Jones liegt noch etwa 2,7 % unter seinem Rekordniveau. Auch in Europa und Asien waren leichte Aufwärtstrends zu beobachten.

US-Aktien- und Treasury-Märkte

Rekordhochs an der Wall Street 

Der S&P 500, der Nasdaq und der Dow stiegen im Wochenvergleich um 3–4 %. Der Nasdaq befindet sich offiziell im Bullenmarkt.

Fed-Spekulationen

Die Märkte preisen inzwischen eine Wahrscheinlichkeit von 76 % für Zinssenkungen im September ein. Bloomberg und die Chicagoer Fed melden trotz stabiler Fed-Politik zunehmend lockerere Finanzbedingungen.

Anleihenmarkt

Lang- und kurzfristige Treasury-Renditen sanken. Der 10-jährige erreichte am Freitag ca. 4,28 % – der stärkste Wochenrückgang seit April.

Unternehmensentwicklung und Sektortrends

Tech- und KI-Aktien

Nvidia (Marktkapitalisierung nahe 4 Bio. $) und andere KI-Werte wie Micron und Super Micro zeigten eine starke Performance.

Einzelaktien im Blick:

  • Nike stieg um 15 %.
  • Bumble (+25 %) reagierte positiv auf Kostensenkungspläne.
  • Tesla enttäuschte leicht, bleibt aber vor der Veröffentlichung der Q2-Lieferzahlen Anfang Juli ein Beobachtungswert.
  • Shell profitierte von den sich beruhigenden Ölpreisen, allerdings gab es keine außergewöhnlichen Kursbewegungen.

Rohstoffe & Währungen

  • Ölmarkt: Nach der Entspannung im Nahen Osten sanken die Preise – WTI liegt bei etwa 64–66 $ je Barrel, Brent bei 67–69 $.
  • Gold und Dollar: Die Dollar-Schwäche begünstigte den Risikoappetit, gleichzeitig stabilisierte sich der Goldpreis nach einem Kursverlust.
  • Deutsche Wirtschaft: Laut S&P Global gab es im Juni ein leichtes Wachstum, nach einem Rückschlag im Mai gab es erste positive Impulse.

Geopolitik und Handelslage

  • Iran/Israel: Trotz der Drohung des Irans war der Handel stabil, da eine Waffenruhe einen Ölpreisschock verhinderte.
  • USA/China und EU: Fortschritte bei den Handelsgesprächen über seltene Erden sorgten für positive Impulse.
  • UK-Zentralbank: Es bestehen Bedenken über die geopolitische Einflussnahme auf die britische Wirtschaft. Als Reaktion auf US-Maßnahmen wurden Einschränkungen bei Stahlimporten beschlossen.

Kurzfristig bleibt die Risikostimmung an den Märkten robust. Zwar zeigt sich das wirtschaftliche Wachstum weiterhin volatil, doch aktuell gelten die Rückschlagrisiken durch weltpolitische Ereignisse als begrenzt.

In der Geldpolitik antizipieren die Märkte bereits mehrere Zinssenkungen durch die US-Notenbank, die voraussichtlich im September oder sogar schon im Juli erfolgen werden. Die Federal Reserve bleibt jedoch vorsichtig, da sie inflationäre Risiken weiterhin im Auge behält.

In den kommenden Wochen richten die Marktteilnehmer ihre Aufmerksamkeit vor allem auf den US-Arbeitsmarktbericht Ende Juni und die Quartalszahlen zur Auslieferung von Tesla und großen chinesischen Elektroautoherstellern Anfang Juli.

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